[Rezension] "Wen der Rabe ruft" von Maggie Stiefvater

"Blue Sargent wusste mittlerweile schon gar nicht mehr, wie oft ihr gesagt worden war, dass sie ihrer wahren Liebe den Tod bringen würde." (Erster Satz)




Produktinformationen

Titel: Wen der Rabe ruft (Original: The Raven Cycle)
Autorin: Maggie Stiefvater
Genre: Fantasy
Verlag: script5
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Preis: 18,95 €

Klappentext:

Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?

Meine Meinung:
Vor dem Lesen hatte ich eigentlich keine hohen Erwartungen. Ich bin schon vor langer Zeit auf dieses Buch gestoßen, als ich immer mal wieder die englischen Ausgaben auf den Posts englischsprachiger Buchblogger gefunden hab. Dabei ist mir vor allem das wunderschöne Cover im Gedächtnis geblieben, daher war ich etwas enttäuscht, dass die deutsche Ausgabe ein eher einfaches und tristes Cover hat. Doch als ich es dann als E-Book angefangen habe, war das Cover schon längst vergessen. Ich habe mich schon in den ersten Seiten in diese Reihe verliebt, auch wenn ich leider einige Kritikpunkte habe.

Zum einen waren da die Charaktere: ich mochte Blue und die Raven Boys wirklich von anfang an, jedoch empfand ich sie als sehr flach beschrieben. Mich hat es ziemlich gestört, dass man zu wenig von den Charakteren und ihrem Privatleben erfahren hat. Vor allem bei der Hauptprotagonistin Blue, von deren normalen Leben ich gerne noch mehr erfahren hätte, da ich ihren Charakter und vor allem ihre Lebensumstände sehr interessant fand. Insgesamt hat sich die ganze Handlung des Buches nur auf die Suche nach Übernatürlichem fokussiert und dabei das Privatleben der Figuren etwas vernachlässigt. Das fand ich echt schade.

Von dem Inhalt her fand ich das Buch wirklich sehr spannend und interessant. Das Buch hat mich von Anfang an sowas von in seinen Bann gezogen, dass ich die ganze Zeit über mit den Charakteren mitgefiebert habe. Manchmal konnte ich jedoch die Handlung und den Sinn der Unterhaltungen nicht so richtig folgen, vor allem am Anfang und am Ende. Denn zu Beginn wurde erst einmal sehr viel von der Mythologie erklärt, sodass es manchmal schwer war mitzukommen. Zum Ende hin ging es mir dann ein bisschen zu schnell vom Geschehen her. Ich konnte kaum dahinter blicken, warum die Personen so handelten und was genau da gerade passierte.  

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als teilweise angenehm und teilweise etwas kompliziert. Manchmal, vor allem zu Beginn und am Ende, war es etwas schwierig, dem zu folgen, was die Autorin eigentlich sagen wollte. Doch im Laufe des Buches habe ich mich daran gewöhnt, sodass ich mir dem zwischendurch kaum noch bewusst war. Der Perspektivenwechsel dagegen hat mich von Anfang an nicht gestört,denn ich finde es meist viel abwechslungsreicher und spannender, wenn es mehrere Charaktere gibt, von deren Leben berichtet wird, und solange dabei die Erzählform nicht gewechselt wird, habe ich damit keine Probleme. Und das war bei diesem Buch auch nicht der Fall, denn es wurde durchgehend die Er-/Sie-Perspektive benutzt.


Fazit:
Auch wenn ich einige Kritikpunkte habe, hat mich dieses Buch doch komplett überzeugt. Es ist vielleicht nicht unbedingt ein Lesehighlight, aber einer Empfehlung ist es auf jeden Fall wert. Ich werde garantiert die nächsten Teile auch lesen, denn die Charaktere sind mir so sehr ans Herz gewachsen. Eine Leseempfehlung für alle, die gerne modernes Fantasy mit Mystery-Faktor lesen und Geschichten über Geister, Wahrsager und anderen Übernatürlichen mögen.

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